Übung 1 a): “Bewußtwerden”
Suchen Sie sich irgendein Objekt aus, das Ihnen ins Auge fällt und erzählen Sie in der ersten Person von seinem Leben und seinem jetzigen Gefühl. Z.B.: “ Ich bin ein Kühlschrank. Ich stehe in einer hellen Küche und fühle mich...”
Nun ersetzen Sie das Objekt (in unserem Beispiel “Kühlschrank”) durch Ihren eigenen Namen und erzählen Sie die Geschichte noch mal. Haben Sie irgendwelche Parallelen zu Ihrer momentanen Lebenssituation festgestellt? Haben Sie vielleicht Ihrem Objekt einige Gefühle zugeschrieben, die Sie auch im Moment fühlen, oder, vielleicht nicht fühlen wollen?... Oder hat Ihr Objekt einige Ihrer geheimen Wünsche geäußert?
Übung 1 b): “Teile unseres Selbst”
Falls Sie noch ein wenig experimentieren möchten, können Sie jetzt einen Schritt weiter gehen und sich in Ihrer Fantasie mit Ihrem Objekt unterhalten. Was meinen Sie zu seiner Lebenssituation (Gefühlen, Wünschen etc.)? Was antwortet es? Fahren Sie mit dem Dialog fort um mehr über verschiedene Teile Ihres Selbst zu erfahren. Haben Sie sich mit Ihrem Objekt einigen können? Konntet ihr einander verstehen, respektieren und euch gegenseitig unterstützen?
Bedenken Sie jetzt: Kühlschränke und übliche Objekte haben kein Bewußtsein. Alles, was in Ihrer Geschichte und in Ihrem Dialog vorgekommen ist, stammt von Ihnen...
Übung 2: “Verantwortung”
Formulieren Sie ein paar Sätze, die mit “Man muß...” oder “Ich kann nicht...”anfangen. Jetzt sagen Sie statt “Man muß...” “ich werde”... und statt “Ich kann nicht...” - “ich werde nicht...” (Variante: “Ich will nicht...”)
Es ist manchmal nicht leicht, aber bedenken Sie: würden Sie etwas tun, was Sie wirklich-wirklich nicht wollen? Was haben Sie davon, sich mit Sachen zu beschäftigen, die Sie scheinbar nicht wollen?
Erwarten Sie dasselbe von den anderen?
Übung 3: “Beziehungen”
Laden Sie Ihren Lebenspartner (Ihre Lebenspartnerin) zu einem Experiment ein: Nehmen Sie sich 1/2 Stunde Zeit, sorgen unbedingt für Gemütlichkeit. Setzen Sie sich einander gegenüber. Lassen Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin 10 Min. lang einfach erzählen, was immer er (sie) erzählen möchte. Hören Sie einfach zu, ohne zu unterbrechen oder nachzufragen. Danach teilen Sie Ihrem Partner mit, wie es war, zuzuhören (z.B. anstrengend, spannend oder langweilig). Halten Sie sich davon ab, über die Inhalte zu diskutieren oder die Inhalte zu bewerten. Die Sätze, wie "Das stimmt doch gar nicht", oder gar "das sehe ich aber anders" sollten Sie um jeden Preis vermeiden. Dann erzählen Sie und lassen ihren Partner zuhören... Haben Sie irgendwas über Ihren Partner erfahren, was Sie noch nicht wussten? Haben Sie irgendwas verstanden, was Sie vorher nicht nachvollziehen konnten? Haben Sie irgendwas zum Ausdruck gebracht, was vorher nicht möglich war? Wiederholen Sie die Übung gelegentlich. Je öfter Sie sie machen, desto mehr werden Sie einander kennen- und respektieren lernen...